Das Wochenende um den 23. und 24. Juli war ein sehr sportliches und ein sehr schönes. Am Samstag stand ein In-House Teamwettkampf bei uns im Gym an. D.h. Teams bestehend aus 2 Frauen und 2 Männern traten in nicht vorher bekanntgegebenen Fitnesstests gegeneinander an. Das Besondere an CrossFit Wettkämpfen im Vergleich zu anderen Sportarten ist, dass die Teilnehmer zuvor nicht wissen, was auf sie zukommt. Entsprechend ist eine spezifische Vorbereitung unmöglich. Es gab drei Klassen für diesen Wettkampf: Beginner (Anfänger), Intermediate (leicht Fortgeschritten) und Advanced (Profis). Zusammen mit Sarah, Rachel und John trat ich in der mittleren Klasse an.
Grund für das Timing des Wettkampfes war, dass am kommenden Samstag, den 13. August, ein großer Wettkampf des gleichen Formats im RecGym in Kirrawee ansteht und einige Teams aus unserer CrossFit Box dort teilnehmen. Es war sozusagen die Generalprobe, damit wir uns nicht blamieren, sondern uns auswärtig gut präsentieren. Da das dortige Gym einen sogenannten “Wurm” besitzt, welches häufig in Teamwettkämpfen genutzt wird, hat Andrew (der Besitzer von CrossFit Coogee) einen solchen aus einem Seil und Kurzhanteln gebastelt, wie man oben sehen kann. Verständlich, denn ein echter Wurm kostet $800. Dieser ist jedoch mit 165 kg auch deutlich schwerer als unsere Seil-Konstruktion. Ich bin sehr gespannt, ob wir im RecGym wirklich mit einem derartigen Beast kämpfen müssen oder ob es auch eine Anfänger-Version gibt. Das erste Workout schaute wie folgt aus:
D.h. innerhalb von 9 Minuten mussten wir 15 Burpees über den Wurm machen, gefolgt von 15 Kniebeugen mit dem Wurm und so weiter. Bei den Kniebeugen mussten wir synchron mit dem Wurm auf den Schultern in die Kniebeuge gehen, um danach explosiv wieder aufzustehen und den Wurm synchron über den Kopf auf die andere Schulter zu heben.
Chest-to-Bar Pull-Ups sind Klimmzüge, bei denen die Brust die Stange berührt. Dieses Workout lag meinem Team sehr und wir beendeten es in 7:24min als zweites gemischtes Team in der mittleren (Intermediate) Klasse. Time Cap bedeutet, dass man nach 9min vom Schiedsrichter gestoppt worden wäre, sodass wir noch gut Puffer hatten. Ich bin gespannt, ob wir die 9min auch mit dem echten Wurm einhalten können. Danach folgte das zweite Workout, welches ebenso auf 9min begrenzt war:
Das erste Gewicht ist dabei stets die Angabe für Männer, das zweite für Frauen. Zuerst mussten wir mit einer 22.5 kg schweren Kurzhantel über eine 30 in(76.2 cm)/24in (60.96 cm) hohe Box klettern – und das 35 Mal. Anschließend wurde dieselbe Hantel 25 Mal aus Kniehöhe über den Kopf gebracht (Snatch oder “Reißen”) und schließlich 15 Kniebeugen mit derselben vollbracht. Insgesamt mussten vier Runden absolviert werden, wobei jeweils zwei Personen sich bei den Übungen abwechseln durften. D.h. sobald eine Person eine Pause brauchte, konnte die andere Person einspringen.
Ich arbeitete mit Sarah zusammen, welche mehr von den Box Step-ups absolvierte, da sich die 22.5 kg auf der Schulter schwerer anfühlten als erwartet, während ich mehr Snatches übernahm, da es sich dabei um eine meiner Lieblingsübungen handelt (allerdings nur mit einer Kurzhantel, mit der Langhantel gibt es kaum jemanden der so schlecht snatchen kann, wie ich).
Und genau daran geht es bei einem Teamwettkampf auch. Anstatt alle Übungen gerecht zu teilen, macht es mehr Sinn, dass jeder das macht, was er oder sie am Besten kann. Wir schafften alle 4 Runden in 8min und 44s. Anschließen ging es ohne Pause in das nächste Workout:
Alle vier von uns mussten unseren maximalen (1RM – One Repitition Maximum) Clean finden. Auf Deutsch heißt der Clean “Umsetzen” und ist vermutlich dem ein oder anderen vom olympischen Gewichtheben bekannt. Im Gegensatz zum Reißen (Snatch), macht mir das Umsetzen sogar halbwegs Spaß. Leider konnte ich im Gegensatz zu John die 80 kg an diesem Tag nicht umsetzten, sodass sich mein Maximum auf 70 kg beschränkte. In Anbetracht der Vorermüdung, bin ich damit jedoch gar nicht so unzufrieden. Insgesamt setzten wir 237.5 kg vom Boden auf unsere Schultern um. Damit handelte es sich um unser schlechtestes Event und wir machten leider nur den vorletzten Platz. Das finale Workout sah wie folgt aus:
500 Seilsprünge (oder 200 Doppelte), gefolgt von 60 Schulterpressen (oder einem beliebigen anderen Weg, die Hantel über den Kopf zu bringen) mit 40 kg (Männer) oder 30 kg (Frauen). Gewertet wurde jedoch die Anzahl an Kalorien, die wir nach Beenden der anderen Übungen auf dem Ruderergometer erreichten. Eigentlich ist Rudern meine beste Übung im CrossFit, aber aus irgendeinem Grund war es nicht mein Tag und John trug etwas mehr zu unserem Teamergebnis bei. Letztlich egal und wir lieferten ein solides Ergebnis ab, welches ich mir leider jedoch vergaß aufzuschreiben.
Wir erreichten insgesamt den zweiten Platz der gemischten Teams, sodass wir erschöpft aber glücklich waren:
Hier sind noch ein paar weitere Bilder, die Laura für uns geschossen hat:
Doch CrossFit war nicht genug. Da im September der Marathon ansteht, musste Sonntag trotzdem gelaufen werden. Also traf ich mich mit drei von den Mädels, die mit mir im September über die Harbour Bridge laufen werden und wir liefen das erste Mal zusammen einen 20er. Das Wochenende danach folgte ein 29 km Lauf und gestern ein 25er, sodass ich inzwischen ganz zufrieden mit meiner Vorbereitung bin. Zwei 30 km Läufe müssen vor dem Marathon aber auf jeden Fall noch durchgezogen werden.
Auch das kommende Wochenende wird sportlich, mit dem CrossFit Wettkampf in Kirrawee am Samstag und dem größten Spaßlauf der Welt, “City2Surf”, am Sonntag. Bei letzterem wird auch Laura mitlaufen!
Bis zum nächsten Beitrag!