Mit diesem Slogan wird die Region beworben und ich kann nicht widersprechen.
Erik und ich sind am Freitag von zwei Freunden eingesammelt worden und nach Nelson Bay gefahren. Man könnte diesen 4-tägigen Ausflug als unseren ersten Urlaub in Australien bezeichnen, aber wer einen Triathlon im Urlaub macht, der macht auf jeden Fall keinen Wellness-Urlaub. Um nichts in der Welt hätte ich mit Erik tauschen wollen in dieses eiskalte Wasser zu springen, dann auf einer löchrigen Straße mit anderen um die Wette Fahrrad zu fahren und wenn das dann nicht genug ist auch noch 5km zu laufen – Erik kann und wird darüber natürlich detaillierter berichten. Ich bin unglaublich stolz darauf, was Erik da veranstaltet hat und es hat super viel Spaß gemacht ihn und zwei andere Jungs vom CrossFit mit unserer mitgereisten Fangruppe anzufeuern.
Mein erstes Highlight lag direkt auf der Hinfahrt: ich habe meine ersten wilden Kängurus gesehen! Die hatten es sich zu vielen auf einer Wiese neben der Straße bequem gemacht und sollten nicht unsere einzige Tierbegegnung bleiben. Wir sind Freitag nachmittags angekommen und wurden sehr herzlich von Laurel unserer Airbnb-Gastgeberin empfangen. Es gibt Gründe, was man nicht gut an Airbnb finden kann, aber es gibt auch Begegnungen wie diese, bei denen man lokale Menschen kennenlernt, australische Kultur beigebracht kriegt (wir wurden darin unterrichtet wie man Crumpets isst – ein süßes rundes Gebäck, dass man auftoastet) und für eine kurze Zeit ein gemütliches Zuhause in der Ferne finden kann. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, war leider nicht mehr viel Zeit bis zum Sonnenuntergang, sodass wir nur einen kurzen Spaziergang am Strand machen konnten. Dabei wurden wir aber mit wunderschönen Farben belohnt und konnten meiner festen Überzeugung nach einen Adler beobachten. Erik zweifelt diese Beobachtung meinerseits an, ich gebe zu unsere Nachforschungen unterstützen meine Aussage nicht besonders, aber überzeugt euch selbst:
Den ersten Abend haben wir dann in Angesichts des kommenden Triathlons entspannt angehen lassen – Thai essen und Serie schauen. Samstag Morgen ging es früh raus und das 10. Mal die Triathlon-Packliste checken besagte: Ja, wir haben alles eingepackt! Und hatten wir tatsächlich. Das Wetter war top, alle hatten gute Laune, die Natur war wunderschön und für Erik lief nichts schief (was man leider nicht über alle Leute sagen kann – manche erlitten Krämpfe oder Stürze, aber wenigstens wurde niemand vom Hai gefressen). Ich muss sagen, dass es ganz schön nervenaufreibend ist so einen Wettkampf als Angehöriger mitzuerleben. Für nächstes Mal wünsche ich mir ein livetracking Gerät, damit ich immer weiß, wo Erik ist. Dieses Warten am Streckenrand ist schrecklich. War er schon da? Hab ich ihn verpasst? Ist ihm was passiert? Schlussendlich: Es ist super gelaufen, Erik hat sein Ziel (unter 90min) erreicht und war im vorderen Bereich dabei – Erik glücklich, Laura super stolz, Urlaub gerettet!
Unsere mitgereiste Fan-Truppe hat auf jeden Fall ordentlich Stimmung mitgebracht und nachdem wir uns nach dem Triathlon alle etwas ausruhen mussten (ja, auch die, die nur am Rand standen), haben wir uns dann abends alle zum Ausgehen getroffen. In dem sonst schon winterlich ruhigen Port Stephens, wo es gar nicht so einfach war Transportmittel oder Essen aufzutreiben, hatten sich gefühlt alle in der Bar und dem Restaurant an der Strandpromenade versammelt, wo wir uns befanden. Es gab alles, was man sich vorstellen kann: Live-Musik, Übertragung eines australischen Rugbyspiels und im Anschluss ein griechisches Restaurant, das sehr leckeres Essen servierte. Wir kamen danach zurück ins Airbnb, anders als die anderen Gäste, die gleichzeitig mit uns da waren – deren Taxi kam nicht und so mussten sie bei Freunden schlafen und kamen am nächsten Morgen zerknautscht wieder: Landleben.
Der dritte Tag (Sonntag) bot sich schließlich an die Gegend zu erkunden. Da wir beide leider nicht ganz fit waren und wir uns nicht vollständig auf die Busse verlassen wollten haben wir schweren Herzens die Sanddünen aus unserem Programm gestrichen. Das bedeutet, dass wir wohl wiederkommen werden, um Sandboarding, Koalas, Kamele und Co. zu erleben. Stattdessen haben wir dann nach einem liebevollen Frühstück von Laurel den Tomaree Mountain bestiegen, der eine wunderschöne Aussicht auf die Gegend bietet und sind von dort aus zum Fingal Beach gelaufen. Bei Ebbe ist dort eine Sandbank, auf der man zu Shark Island gehen kann, wir waren jedoch bei Flut da und haben einfach die schöne Natur genossen. Die Wanderung fing mit einer sehr besonderen Begegnung an: ein Kookaburra (eine Art Eisvogel), die in Australien sehr häufig vorkommen, aber uns jedes Mal faszinieren. Diese Vögel sind echt groß und schauen einen auch ganz genau an, sogar richtig in die Augen. Irgendwie haben sie eine Ausstrahlung, die einen in den Bann zieht. Ansonsten verlief die Wanderung durch den australischen Busch (noch eine Sache, die ich beim Urlaub gelernt hab: man sagt nicht Wald) sehr ruhig, begleitet von den Rufen der ganzen Vögel in der Gegend, bis wir schon fast am Strand angekommen waren. Dann hab ich jedoch einen der größten Schrecken meines Lebens erfahren, ich hab das Gefühl, dass ich es immer noch in den Knochen spüren kann, wenn ich mich daran zurückerinnere. Plötzlich reist mich Erik mit ziemlich viel Panik von den Füßen und schleppt mich zurück in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Ich dachte erst ich wäre in eine große Spinne reingelaufen und hätte es nicht bemerkt und habe vor Schreck wahrscheinlich wie am Spieß geschrien (ich hoffe das hat niemand gehört und auch einen Schreck fürs Leben bekommen). Wie sich dann herausgestellt hat, bin ich jedoch fast auf eine Rotbäuchige Schwarzotter getreten. Die Schlange war einfach perfekt getarnt und ich hatte sie nicht gesehen. Glück im Unglück, diese Schlangenart ist eher beißfaul (finde ich ein super Wort) und erstarrt bei Gefahr – ist also nicht besonders angriffslustig und auch nicht sehr giftig, dran sterben kann man trotzdem. Ich hab Dank Erik die Schlange nicht genug geärgert und konnte sie dann noch kurz beobachten, bevor sie im Busch verschwand. Danach verlief unser Tag noch sehr ruhig. Der Rückweg durch den Sand am Strand war ziemlich anstrengend, zum Glück gab es danach Pommes. Als wir uns Zuhause kurz ausgeruht hatten, wollten wir noch einmal den Sonnenuntergang sehen und wurden zusätzlich zu einem der buntesten Sonnenuntergänge in meinem Leben noch von einem Delfin im Hafen überrascht. Es gab immer wieder springende Fische zu sehen, Pelikane, Kormorane und Loris. Der Rest des Urlaubs war dann ganz gemütlich und wir wurden am Montag gut wieder Zuhause abgesetzt.
lebendiger Reisebericht, tolle Aufnahmen; und haltet euch weiter fern von gefährlichen Tieren!